Mit wem habe ich es hier eigentlich zu tun?
Ein paar private Einblicke in das Leben eines Berufsmusikers.
Aufgewachsen bin ich im Paradies, ohne es damals zu wissen. Geboren in Zell am See, mitten in den österreichischen Alpen. Im Winter mit Skiern bis direkt vor die Haustüre zu fahren, das war für mich als Kind ganz selbstverständlich. Heute bin ich für Auftritte oft in der Stadt unterwegs und weiß die Natur, Ruhe und Berge umso mehr zu schätzen.
Eigentlich kam die Musik zu mir. Schon früheste Kindheitserinnerungen drehen sich um meinen Vater, der morgens traditionelle Volksmusik auf der Tuba übte, einen Wecker brauchten meine drei Schwestern und ich damals nie. Ein paar Jahre später hatten wir eine Familien-Band mit der wir regelmäßig auftraten, ich spielte Geige, meine Schwestern Querflöte, Horn, Geige, mein Vater Kontrabass.
In einem Alter, wo man anfängt sich für Mädchen zu interessieren, war es dann eine sehr glückliche Fügung, dass ich meine Geige gegen das Saxophon eintauschen konnte. Ich hatte mein Instrument gefunden! Etwas später wurde ich in meine erste echte Band aufgenommen. Ob Songs im Stil von 'Nirvana' tatsächlich ein Saxophon brauchten kann man heute in Frage stellen aber für das Schnuppern ins rock'n'roll-Leben und die starken Freundschaften bin ich ewig dankbar.
Nachdem ich ein betriebswirtschaftliches Studium nahe Wien, mit Aufenthalten in Stockholm und Hamburg abgeschlossen hatte, wollte ich es nochmal herausfordern: Musikstudium mit Hauptfach Saxophon, jetzt oder nie. Viele Übestunden, Selbstzweifel und Zufälle später war der Weg vom Hobby zum Beruf dann Realität. Seit über 10 Jahren bin ich hauptberuflich Musiker und jeden Tag dankbar dafür.
Als Musiker muss man sein Handwerk beherrschen, aber mindestens genauso wichtig ist es die Begeisterung für Musik nach außen zu tragen. Auf der Bühne will man Menschen sehen, die für die Musik brennen. Abseits des Scheinwerferlichts stehe ich für Weltoffenheit, Respekt und Zuverlässigkeit und ein gutes Stück gesunden Menschenverstand.
Ich freue mich wenn wir uns bei Gelegenheit persönlich kennenlernen.
Beste Grüße und bis bald!
Hubert Fersterer
Ich reise regelmäßig und viel um mich zu hinterfragen und Perspektive auf meinen Alltag zu bekommen. Die Highlights: wilde Tiere in der Savanne Kenias, feinstes Essen in den Küchen Japans, bester Schlaf in den Yurten Kirgistans, schönste Licht-Show am nächtlichen Himmel Lapplands.
Und dann dieses Gefühl nach ein paar Wochen Musik-Fasten im Urlaub nach Hause zu kommen und die ersten Töne am Saxophon spielen: unbeschreiblich.
Mir macht es Spaß besondere Momente einzufangen. Die Photographie hat sich zu meiner zweiten Leidenschaft entwickelt. Es fing an mit Reise-Schnappschüssen und hat sich zu einem intensiven Hobby entwickelt.
Während in der Musik jeder gespielte Ton im Raum verfliegt halte ich beim Fotografieren diesen einen besonderen Moment für die Ewigkeit fest, beides fasziniert mich.
Ich schmücke mich nicht gerne mit fremden Federn aber jetzt mache ich es doch. Künstler mit denen ich in der Vergangenheit live am Saxophon auf der Bühne gespielt habe: Samy Deluxe, Gregor Meyle, Ina Müller, Cody Chesnutt, Rolf Stahlhofen (Söhne Mannheims), Johannes Oerding, Flo Mega, China Moses, Stefan Gwildis und viele mehr.
Außerdem spiele ich in der Techno-Marching-Band Meute. Wer's nicht kennt: unbedingt ansehen.
Wer als Kind in Salzburg aufwächst und Geige spielt wird wahrscheinlich automatisch Mozart-Fan ... und wer Hubert heißt einer von Hubert von Goisern. Mit dem Saxophon war mein erstes Vorbild Maceo Parker und mit Stan Getz und Paul Desmond habe ich dann den Jazz entdeckt.
Hier eine Spotify-Playlist mit Musik, die ich geil finde. Bunt gemischt gibt's da was von Stevie Wonder, Bilderbuch, Herbie Hancock, Vulfpeck, Michael Jackson, Miles Davis, Nirvana, Deichkind usw.
Bewegung in der freien Natur ist mir sehr wichtig. Die Sportarten mit denen ich aufgewachsen bin: Schifahren/Snowboarden, Mountainbiken - und wenn heute mal keine Berge in der Nähe sind gehe ich Laufen oder mache Krafttraining. Wer sich viel bewegt darf auch ordentlich essen. Ich habe größte Wertschätzung für gute Qualität beim Essen denn gute Köche sind die wahren Künstler dieser Welt.
Alles geben und Auszeiten nehmen.